06.02.2018


Auch in diesem Jahr fährt die F24 zwischen Rahnsdorf und Müggelheim

Zum 1. Mai 2018 übernimmt Marcel Franke die Ruder

Marcel Franke am An- und Ablegeplatz, im Hintergrund die Fischerei Thamm

Da gehts lang!

Archivbild, zum Zeitpunkt liegt Paule III noch im "Trockendock"

Zum 1. Mai 2018 wird der F24-Linien-Fährbetrieb wieder aufgenommen. Wir trafen Fährmann Marcel Franke (25) an seinem zukünftigen Arbeitsplatz.

Bis einschließlich 3. Oktober wird die Fähre zwischen 11:00 und 19:00 Uhr (jeweils erste und letzte Überfahrt) für bis zu 8 Passagiere oder 4 Fahrräder plus 4 Passagiere stündlich bereitliegen. Elektroräder oder größere Krafträder werden nicht befördert. Natürlich, so versicherte uns der Fährmann in spe, gibt es bei akutem Bedarf auch mal Anpassungen des Basisfahrplans, also strenger Dienst nach Vorschrift müsse nicht befürchtet werden, um den Fahrgästen unnötige Wartezeiten so weit wie möglich zu ersparen. Inhaber von Abo- bzw. Umweltkarten des VBB können übrigens kostenlos mitfahren, ansonsten gelten die Tarife des ÖPNV. 

Die zu 100% umweltneutrale Ruderfähre ist, von der Rahnsdorfer Seite aus gesehen, gleich neben der bekannten "Fischerei Thamm" gelegen. Ein Besuch bietet sich nicht nur an, sondern scheint fast Pflicht zu sein, wenn man dem Feedback der Besucher glaubt. Regelmäßig jedes Jahr findet am 1. Mai die Saisoneröffnung statt.

Auf der anderen Seite der Müggelspree, von Müggelheim aus, muss man als Wanderer, Radfahrer oder Autofahrer gut auf die Beschilderung achten. Dort wird die Fähre als "Personenfähre" bezeichnet, was zwar praktisch korrekt ist, jedoch auch die von vielen so genannte "Ruderfähre" meint. Das sorgte bei manchen Touristen schon für Verwirrung, weiß Marcel Franke aus Gesprächen mit seinem Vorgänger Ronald Kebelmann zu berichten.

Vor dem nun jüngsten Mitglied der Ruderfährschiffer versahen in den letzten 105 Jahren vier Vorgänger das Amt. Die aktuelle Ruderfähre "Paule III" ist zu Ehren des dritten Fährmanns Paul Rahn benannt. Wie wir von dem freundlichen Frankfurter und gelernten Binnenschiffer erfuhren, bewarb er sich als  Mitarbeiter der Weißen Flotte Stralsund für den freiwerdenden Posten. Die Weiße Flotte Stralsund hatte die Ausschreibung gewonnen und wurde von der BVG mit dem Fährbetrieb beauftragt. Innerhalb kurzer Zeit wurden die vier Elektrofähren und die passenden Anleger gebaut. Die Fähren sind mit einer Magnettechnik so konstruiert, dass sie von einer Person bedient werden können. Voraussetzung ist natürlich ein Schiffsführerschein, den man frühestens mit 21 Jahren machen darf.

Den Fährservice wird es an Feiertagen und Wochenenden geben. Diese Einschränkung, die mutmaßlich in den Fahrgastzahlen begründet sein dürfte, wird ein wenig konterkariert vom vorab recht hohen Interesse der Leser, die aus Nah und Fern auch an uns Fragen zum Weiterbetrieb stellten. Es gibt eben Dinge im Leben, die nicht ausschließlich unter Effizienzgesichtspunkten betrachtet werden können, sondern durch ein exklusives Angebot zur Kundenbindung und Imagepflege dienen.

Eine Einstellung der Fährverbindung hätte bei Köpenick-Besuchern und natürlich den Einheimischen für ziemlichen Verdruss gesorgt. Doch der Kelch ging vorüber und wir können nur empfehlen, liebe Leser*innen und Besucher*innen unserer grünen Müggelspreeregion, fahren Sie mit der Fähre und tun Sie das Ihre für den Weiterbetrieb in den kommenden Jahren!

 

Bilder: Stefan Mensah


  Von: Stefan Mensah