18.08.2016


Strandbad Müggelsee - Das Vergabeverfahren läuft

Die Senatsverwaltung für Umwelt und Stadtentwicklung informierte

Die Senatsverwaltung für Finanzen hat mit Schreiben vom 20. Februar 2016 dem Bezirksamt Treptow-Köpenick die Sicherstellung der Ko-Finanzierung der "Sanierungsmaßnahme Strandbad Müggelsee" zugesagt.

Der notwendige Antrag des Bezirksamtes auf Zustimmung zu außerplanmäßigen Ausgaben für 2016 sowie für außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigungen ist bei der Senatsverwaltung für Finanzen eingegangen. Hinsichtlich des Gesamtvolumens von 4 Millionen Euro wird diesem entsprochen.

Laut der Senatsverwaltung für Finanzen ist die Finanzierung aus dem Kapitel 3306 des Bezirkshaushaltsplans vorgesehen. Der zutreffende Titel ist durch die Senatsverwaltung für Finanzen noch in Klärung. Die Machbarkeitsstudie zur touristischen Inwertsetzung des Strandbades Müggelsee liegt dem Bezirksamt Treptow-Köpenick vor und wird momentan unter Beachtung der umfangreichen Sanierungsplanungen mit verschiedenen Verwaltungen beurteilt. Wirtschaftlich realistische  Betreibermodelle werden diskutiert und weitere Handlungsempfehlungen erarbeitet.

Wesentliches Ergebnis einer Studie ist, dass unter den gegebenen Voraussetzungen und objektbedingten Restriktionen eine vollständige Kostendeckung für den Bezirk nicht erreichbar ist. Die öffentliche Hand wird auch künftig die Sanierungs-, Inwertsetzungs- und Substanzerhaltungskosten zu tragen haben.

Ein zukünftiger Betreiber wäre für die entstehenden Instandhaltungskosten zuständig.

Für die Vergabe der Planungsleistungen wurde ein Vergabeverfahren für freiberufliche Leistungen (VOF-Verfahren) mit der EU-Bekanntmachung am 24.06.2016 eingeleitet. Bis Oktober diesen Jahres soll das Planungsteam ein Sanierungskonzept erarbeiten. Erste Arbeitsergebnisse könnten, so hofft der Bezirk, dann im März 2017 vorliegen.

Aktuell haben verschiedene Bürgervereine- und Initiativen(*) Unterschriftenlisten auslegen lassen. Diese beinhalten Forderungen aus dem Jahr 2006, die wir hier (kursiv) im Wortlaut auflisten:

Vollständige Offenlegung der Nachweise zu der Behauptung, wonach die Existenz des „Discowürfels“ das Denkmal beschädige

Erhalt, Umbau und Nachnutzung des „Discowürfels“

Angemessene Berücksichtigung des vom Runden Tisch „Strandbad Müggelsee“ und dem Verein „Bürger für Rahnsdorf“ entwickelten sowie vom Bezirksamt im Jahre 2014 befürworteten Nutzungskonzepts

Einbeziehung des Bürgerwillens und höchstmögliche Transparenz der erforderlichen Entscheidungsverfahren hinsichtlich des Strandareals, beginnend bei der Planung über die Vergabe bis hin zur Betreibung.

Mit der Bauausführung kann voraussichtlich im Frühjahr 2018 begonnen werden. Der erforderliche Instandsetzungsbedarf ist auf Grund der noch ausstehenden Bauwerksuntersuchungen nicht vollumfänglich darstellbar. Für die Sanierung der Gesamtanlage wird eine Gesamtausführungszeit von zwei Jahren veranschlagt. Die Darstellung eines detaillierten Bauablaufplans ist erst nach Vorlage des Sanierungskonzeptes möglich. Ziel ist es jedoch, die Arbeiten an den Gebäudehüllen und den Außenanlagen bis zum Sommer 2019 fertig zu stellen. Die Gesamtmaßnahme soll, so hoffen die Planer, bis Ende 2019 abgeschlossen sein.

Das derzeit als Sauna genutzte Gebäude soll parallel zu den historischen Bauwerken des Strandbades instandgesetzt werden. Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude werden dabei auf ihr ursprüngliches äußeres Erscheinungsbild zurückgeführt.

Der ursprünglich dreiachsige Hauptzugang des am Fürstenwalder Damm gelegenen Eingangsgebäudes soll wieder geöffnet und der östliche Kolonnadengang des Funktionsgebäudes wiederhergestellt werden. Neben der Dichtung der Terrassenflächen sind die Erneuerung der Freitreppenanlage sowie der gesamten technischen Infrastruktur geplant.

Bei zurückhaltender Einschätzung und einem angestrebten Baubeginn im "Frühjahr 2018" sowie einer "veranschlagten Bauzeit" von zwei Jahren, darf man die zur Zeit noch als Fiktion existierende Komplettfertigstellung, eher für das Jahr 2020 erwarten.

 

* Runder Tisch zum Strandbad Müggelsee und die Vorstände des Bürgervereins Friedrichshagen e.V., des Bürger für Rahnsdorf e.V., des Bürgervereins Wilhelmshagen/Rahnsdorf e.V.und des Unternehmerclubs Berlin Südost e.V.


  Von: Stefan Mensah