„Jetzt geht’s los.“  Für Monika Zimmer geht es immer los, sie ist unermüdlich und zielstrebig. „Jetzt geht’s los“  so nennt sie ihre Ausstellung in der Galerie „Kunst trifft Politik“ im SPD-Kreisbüro im Januar 2012. Das trifft ihr Engagement im Verein „Bürger für Rahnsdorf e.V.“.  Das trifft ihre Pläne, Spanisch zu lernen, und ihren persönlichen Einsatz für das Strandbad Müggelsee. Das trifft die Kunst, die Malerei. Dabei kann sie erstaunlich hartnäckig sein; es ist ihr Lebensmotto: „Lieber ein scharfer Splitter als ein morscher Balken.“   Auch hier wieder ein Hinweis auf ihr gesellschaftliches Engagement. Das Zitat stammt aus dem Wahlkampf einer kleinen Partei – einer Splitterpartei – vor vielen Jahren. Die Partei: längst vergessen, aber das Zitat hat sie zu ihrem Leitspruch gemacht.


Aufgewachsen in Berlin lebt sie seit 1997 mit ihrer Familie in Rahnsdorf  in  einem 1896 erbauten Fachwerkhaus. Das Haus hat Geschichte.  Geschichte ist zum Glück auch der steinige Weg, bis dieses Haus zu ihrem Heim, zu  ihrer Heimat wurde. Der Vorbesitzer hatte hohe Schulden und noch monatelang sah  sich die Familie mit Forderungen der Gläubiger konfrontiert.  Geschichte. Vorbei.


Monika Zimmer ist Lehrerin für Arbeitslehre und Kunst. Sie unterrichtet nicht mehr, seit ein unverschuldeter Verkehrsunfall zu einer Zäsur in ihrem Leben führte. Die Kunst ist geblieben - in Öl und Acryl. Und mehr und mehr freut sie sich, dass ihre Kunst Beachtung und Bewunderung findet. Bilder zu verkaufen ist nicht vorrangig ihr Ziel  und es fällt ihr immer noch schwer, sich  von ihnen zu trennen:  „Aber es gibt nichts Schöneres, als wenn jemandem ein Bild gefällt.“   Sie liebt die Surrealisten, die Impressionisten, die Alten Meister bewundert sie. Gern besucht sie Ausstellungen zeitgenössischer Künstler.


„Jeder Tag ist anders am Müggelsee“ , sagt die Künstlerin mit einem Blick für Licht und Landschaft. Diese Erfahrung machte sie im Dienst. Sie meint damit nicht den Schuldienst, für den das sicher auch gilt. Wenn Not am Mann war, hat sie für den Bürgerverein Schließdienste übernommen.  Morgens auf und abends zu – die Tore zum Strandbadgelände, für den der Bürgerverein die Betreuung übernommen hatte. Als Neu-Rahnsdorferin hatte sie sich anfangs über die hohen Eintrittspreise und den maroden Zustand des Strandbads geärgert. Dann sollte das Bad geschlossen werden, bis der Bezirk auf Initiative des Vereins  „Bürger für Rahnsdorf “  für die ganzjährige und unentgeltliche Öffnung sorgte. Seitdem hat sich einiges getan, aber bei weitem noch nicht genug, bedauert sie. Jedoch lässt sie nicht locker, nutzt jede Gelegenheit, um ein Splitter zu sein. Sei es, wenn der Bezirksbürgermeister kommt – in der Absicht, ihre Werke zu würdigen. Sei es, wenn der Runde Tisch zum Strandbad Müggelsee tagt.


Einen Wunsch hat sie sich erfüllt: ein Boot. Folgerichtig ist ihr Lieblingsort der Müggelsee mit der Borkenbude, wo das Boot liegt. Am liebsten im Sommer bei einem Caipirinha. Sie ist wärmeliebend, ein Sommerkind.


Karin Zehrer, Jan 2012


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