Jutta Benedix-Ulrich
Bodo Ulrich

Das Ehepaar Jutta Benedix-Ulrich und Bodo Ulrich engagiert sich mit seinen Mitstreitern seit über drei Jahren für den Friedhof an der Fürstenwalder Allee und die Friedhofskapelle. Die unermüdlichen Rahnsdorfer gaben sich den Namen:  

Bürgerinitiative FRI (Friedhofskapelle Rahnsdorf)               

Der Bezirk konnte die Instandsetzung des denkmalgeschützten Gebäudes 2011 realisieren, für die Innensanierung fehlt aber in der knappen Bezirkskasse das Geld. Restaurierung des fehlenden Motivfensters  aus Spendenmitteln wurde das nächste Projekt der eifrigen Rahnsdorfer. In Andreas Walter, einem Rahnsdorfer Glasmaler, fanden sie einen Partner, der mit seinem Kunsthandwerk kreativ und günstig beitrug. In langen Debatten einigte sich die FRI mit dem Künstler und dem Friedhofsamt auf das Motiv. Angesichts des besonderen länglichen Formats keine einfache Sache. Die nächste Aufgabe war die Restaurierung des 100 Jahre alten Harmoniums sowie die Umsetzung eines alten Grabsteines vor die Kapelle und Anlegen eines Beetes. Beides wurde mit Hilfe vieler geschafft.

Jutta Benedix-Ulrich wuchs in Rahnsdorf auf. Ihre Mutter ging noch im alten Küsterhaus im Dorf zur Schule, schließlich in das kleine Schulgebäude am Mühlenweg. Ihr Elternhaus, in dem seit 1996 auch ihr Mann Bodo Ulrich wohnt, liegt schräg gegenüber vom Friedhof. Wie kommt man auf die Idee, sich ehrenamtlich um ein kleines Gebäude auf einem städtischen Friedhof zu kümmern? Natürlich sind Familienangehörige dort begraben, „aber das mit dem fehlenden Motivfenster hat mich immer geärgert“, so die engagierte Rahnsdorferin und ihr Mann ergänzt, dass der Verfall der Kapelle einfach nicht mehr mit anzusehen war. „ Wir von der FRI wollten uns einsetzen, etwas für die Menschen hier tun, den Ort verschönern“ bekräftigen beide.

Im ehemaligen Leiter der Stiftung Denkmalschutz sowie im Köpenicker Heimatverein fanden sie kompetente Unterstützung. Ehrenamt und Freude am Helfen endet für das Ehepaar Ulrich  nicht am Friedhofstor. Die Geschichte vom Bollerwagen in Hirschluch erzählen sie mit leuchtenden Augen. Jedes Jahr im Sommer kommt eine Gruppe strahlengeschädigter weißrussischer Kinder aus der Tschernobyl-Region für vier Wochen zur Erholung in das nahe brandenburgische Dorf. „Die besuchen wir oder laden sie ein, verbringen Zeit, spielen und essen Eis mit ihnen und übergeben Kleidung, Spielzeug und Geschenke“, schwärmt Jutta Benedix-Ulrich „und das machen wir auch in diesem Jahr wieder“. Und der Bollerwagen? Beim Besuch vor mehreren Jahren war es besonders heiß, und die Kinder gingen oft zum Baden an den nahen See. „Die gehbehinderten Kinder sollten zurück bleiben und da haben wir kurzerhand zwei Bollerwagen gekauft, die Kinder reingesetzt und gezogen“, verrät Bodo Ulrich. Die beiden Bollerwagen, inzwischen bunt bemalt, sie sind immer noch im Einsatz.

Karin Zehrer, März 2013

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