Jürgen Karney
Ja, aber … bei diesen Worten würde er am liebsten weghören. Das sagt einer, dem Kommunikation Beruf und Berufung ist. Aber diese Redewendung mag er nicht, ihr Sinn widerstrebt ihm. Keine Angst vor Veränderungen zu haben, offen für neue Ideen zu sein, nicht im gestern zu leben. Nach dieser Maxime lebt er und zitiert Bon Jovi’s Ohrwurm „it’s my life“.
Aufgewachsen in Johannisthal zog Jürgen Karney 1987 nach Rahnsdorf. Seine Töchter sind hier groß geworden und zur Schule gegangen. Die Begabung der Eltern haben sie geerbt und arbeiten beide heute in der Unterhaltungskunst: Tanz die eine, Radio die andere - Tänzerin ist die Mutter; Radiomoderator der Vater. Und beruflichen Erfolg haben sie, so betont Jürgen Karney, nicht wegen sondern trotz seines Namens.
Was kleine Menschen mögen hat er noch nicht vergessen. Ein großes Projekt, an dem er arbeitet, ist ein Kindermusical. Eigentlich ein Musical für die ganze Familie mit dem anspruchsvollen Thema Umwelt. Premiere soll Anfang 2012 sein.
Wasser – mit dem Stichwort sind Hobby, Sport und Lieblingsort skizziert. Der leiden¬schaftliche Wassersportler verbringt viel Zeit am Borkenstrand. Urlaube verbringt er mit Motor- oder Segelboot. Das Wasserfest am Müggelsee fällt vielen beim Namen Jürgen Karney ein. Das zweitägige Event im Sommer 2009 war ein voller Erfolg. Zusammen mit Michael Ehrenteit hat er Programme auf mehreren Bühnen auf die Beine gestellt, Sportwettkämpfe organisiert und örtliche Künstler, Vereine und Initiative eingebunden. Er lobt die Unterstützung von Bezirk und Politik, wohl wissend, dass das Wasserfest einmalig war und nicht wiederholt werden wird. Zu groß die Auflagen, die sich aus Naturschutz und Trinkwasserschutz ergeben. Ende August 2011 stand er am gleichen Ort wieder auf der Bühne; diesmal um die Kundgebung nach der Müggelsee-Menschenkette zu moderieren. Schon verrückt: gelegentliche Feste im Strandbad verbieten sich aus Naturschutzgründen. Aber ein regelmäßiger Müggelsee-Überflug soll sich mit Naturschutz vereinbaren lassen?
Der Radiomoderator ist die Stimme, die morgens gute Laune verbreitet. Gute Laune und eine positive Grundeinstellung hat er behalten. Aber er steht nicht mehr selbst hinterm Mikro. Er steht eine Reihe dahinter und macht Moderatorencoaching. Fortbildung für Radio¬moderatoren könnte man das nennen, aber das trifft nicht alles. Teambildung und Teamarbeit ist ein Zauberwort seiner Arbeit.
Hinter den Leuten am Mikro steht er. Aber auch gern oben, auf dem Hügel, so erklärt er es bildlich. Den Überblick behalten. Dabei bleibt er geerdet. Er erzählt von einer Großveranstaltung, die er organisiert und moderiert. Viele Leute sind mit unterschied¬lichsten Arbeiten beschäftigt. Dann regnet es, kurz vor Beginn. Alles ist fertig, gleich kann‘s losgehen. Nur die Bierzeltgarnituren sind nass. Da nimmt der Karney den Wischlappen in die Hand und wischt Tische und Bänke trocken. Hat der das nötig? fragen sich einige. Nein, hat er nicht, aber er ist sich nicht zu fein dazu, er macht’s einfach, als Teil des Teams.
- kaz -