Ingeborg Hunzinger


Wohl jeder Besucher des Müggelparks in Friedrichshagen kennt sie – die Bronzefigur „Mann mit Kind auf der Schulter“, im Frühjahr von den Blüten eines Tulpenbaums umrahmt, im Winter tragen Vater und Sprössling schon mal Schneemützen.

Nicht jeder der Besucher wird die Bildhauerin gekannt haben. Rund um den Müggelsee aber und auch anderswo werden viele die resolute und bis zuletzt schöpferische Frau vermissen. Im Februar wurde sie 94. An vielen Orten Berlins kann man ihren Werken begegnen.

Zu Hunzingers wichtigsten Arbeiten zählt die Skulptur „Block der Frauen“, die an den Aufstand gegen die Zwangsdeportationen jüdischer Männer in der Rosenstraße in Berlin erinnert.

Die Meisterschülerin von Fritz Cremer und Gustav Seitz war immer eine engagierte Linke. Robert Havemann, Wolf Biermann, Rudi Dutschke gehörten zu ihren Freunden. Ihre Lebenshaltung fand sich in ihren Arbeiten: „Leid, Unterdrückung und Aufbruch habe ich immer wieder mit meinen Plastiken darstellen wollen“.

Ingeborg Hunzinger starb im Juli 2009. Bis zuletzt arbeitete sie an einer lebensgroßen Skulptur von Rosa Luxemburg. Ob sie fertig geworden ist?

- Klaus Ihlau, Friedrichshagener Schirm -

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