Entwicklungskonzept der Stiftung Strandbad Müggelsee

Originaltext aus einer Pressemitteilung vom 15. März 2011, unterzeichnet von St. Klinkenberg:

Nach nur zweimonatiger, intensiver Vorbereitungszeit konnte dem Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin, vertreten durch den Stellvertretenden Bezirksbürgermeister und zuständigen Stadtrat für Umwelt, Grün und Immobilienwirtschaft Schneider am 21.02.2011 das Entwicklungskonzept der Stiftung Strandbad Müggelsee durch das Büro Klinkenberg Architekten vorgestellt werden.

Im wesentlichen besteht dieses Konzept aus einem denkmalpflegerischen Teil entsprechend den Plänen von M. Wagner und F. Hennings von 1928/29, einem Nutzungskonzept für eine nachhaltige Entwicklung des gesamten Geländes vom Jugenddorf bis zum Saunagebäude, einem vielfältigen Veranstaltungskonzept für den zentralen Bereich des Strandbades und einem ökologischen Konzept, um der besonderen Qualität dieses Areals auch aus Sicht des Naturschutzes gerecht zu werden.

Zur Wiederherstellung des Denkmals als hervorragendes Zeugnis des Neuen Bauens und Dokument für die sozialpolitischen Bestrebungen am Ende der 1920er Jahre sind u.a. die Freilegung des Pfeiler am Eingangsgebäude und des östlichen Wandelganges, die Wiederherstellung der ursprünglichen Treppenanlage, die Wiedererrichtung der beiden "Pilze" auf der Terrasse und die Rückführung der Bronzeplastik "Maja" (1931) von Fritz Klimsch an ihren angestammten Platz am Eingang geplant.

Das ca. 12 ha große Gelände unterteilt sich in mehrere Nutzungsbereiche (Jugenddorf, Licht- und Luftbad (FKK- Bereich), Freibad, Spiel- und Sportbereiche, Strandbadensemble, Gastronomie, Biergarten und Saunagebäude), die entsprechend ihrer Schwerpunkte und Anforderungen zu einem integrativen Gesamtkonzept entwickelt werden, um eine ganzjährige Nutzung zu gewährleisten. Dazu gehört auch die komplette Entkernung und Neugestaltung des Gastronomiegebäudes zu einer Ausflugsgaststätte und Veranstaltungsgebäude. Aber auch die Errichtung eines bereits 1930 geplanten Aufzug soll zur besseren barrierfreien Erschließung des Geländes beitragen. Weiterhin bietet das Gelände viel Platz für die Unterbringung der verschiedensten Vereine und Initiativen, z.B. für die Einrichtung eines "Offenen Bücherschrank" im Bereich des denkmalgeschützten Rondells.

Das Strandbad ist wie geschaffen für kleinere und größere Veranstaltungen. Dazu zählen z.B. "Müggelsee in Flammen" als jährlicher Saisonauftakt, Neptunfest für Kinder zum Ferienstart, regelmäßige Südsee-/ Karibikparty in der Saison, 3-4 ausgesuchte Live- Events "Jazz/Rock/Klassik am See" und eine Silvesterparty "Feuer und Eis", für welche die geplante Badeplattform vom Veranstaltungspartner "Stage Craft" auch als überdachte Seebühne genutzt werden kann.

Auch der besonderen ökologischen Qualität des Geländes wird durch verschiedene Maßnahmen Rechnung getragen, z.B. gute Wärmedämmung der Gebäude und ein modernes Energieerzeugungssystem, Maßnahmen zur Müllvermeidung und -trennung, Optimierung der Nutzung des öffentlichen Nahverkehr, Erhöhung der Attraktivität für den Radverkehr. Dringender Handlungsbedarf besteht auch hinsichtlich der Anforderungen an den Wasser- und Gewässerschutzes aufgrund der Nähe zur Brunnengalerie des Wasserwerk Friedrichshagen.

Das partizipative Entwicklungsmodell der gemeinnützigen Stiftung bietet die günstigste Voraussetzung für die Integration von Vereinen, Initiativen, gemeinnützigen Unternehmen, aktiven Bürgern, kommerziellen und nicht-kommerziellen Interessen. Die einzelnen Bauabschnitte werden mit eine zeitlichen Gesamthorizont von 5 bis 10 Jahren weitgehend entkoppelt und unabhängig voneinander realisiert. Wobei derzeit von einem Investitionsvolumen von ca. 9,7 Mio Euro für die Wiederherstellung und Entwicklung des gesamten Sport- und Erholungsareal ausgegangen wird. Dieses lässt sich somit nur über die Verteilung über viele Schultern stemmen.

Der Konzeptprospekt kann hier heruntergeladen werden (.pdf).

Zur Kontaktaufnahme wurde die Emailadresse strandbad-mueggelsee[at]arcor.de angegeben.