19.10.2018


Akteure der Mahnwache fordern von Senat und Bezirk eine Ampel

Fürstenwalder Allee ein Unfallschwerpunkt?

An einer Mahnwache für eine auf dem Fußgängerüberweg FürstenwalderAllee/Fahlenbergstraße verunglückte Rollstuhlfahrerin nahmen vorgestern in Rahnsdorf rund 75 Menschen teil. Die Organisatoren fordern von Senat und Bezirk, an der Unglücksstelle eine Ampel zu installieren, da nach Meinung der Initiative hier ein erhöhtes Unfallrisiko für Fußgänger oder, wie im besagten tragischen Fall, für Menschen, die Hilfsmittel zur Mobilisation benötigen, bestehe.

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache wohnen im Ulmenhof, einer Wohneinrichtung der Stephanus-Stiftung für Senioren und Menschen mit Behinderungen, so auch die tödlich verunglückte 91-jährige, die am 20. August 2018 an den Folgen des Unfalls verstarb. Organisiert wurde die Mahnwache vom Verein Changing Cities e.V., der Fußgängerlobby FUSS e.V., dem Netzwerk Fahrradfreundliches Treptow-Köpenick und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD).

Kerstin Vandieken, Leiterin des Ulmenhofs, berichtet: „An der Straße mit ihrer hohen Geschwindigkeit sind viele unserer Bewohner mit dem Zebrastreifen überfordert. Selbst Menschen, die sich sonst selbständig draußen bewegen, können wir nur mit Begleitung über die Straße gehen lassen. Hier brauchen wir dringend eine Ampel.“ Roland Stimpel von FUSS e.V. ergänzte: „Die breite, gerade und scheinbar übersichtliche Fürstenwalder Allee lädt hier geradezu zum Rasen ein. Es gibt nichts, was Autofahrer zur Einhaltung des Tempolimits bewegt. Hier muss umgestaltet, das Tempolimit auf 30 gesenkt und mit einem stationären Blitzer kontrolliert werden.“ Stefan Gammelin von Changing Cities mahnt: „Wir wollen, dass endlich das Leben und die körperlichen Unversehrtheit ungeschützter Verkehrsteilnehmer auf der Straße Vorrang erhalten.“

Die Organisatoren der Mahnwache kündigten an, gemeinsam mit der Stephanus-Stiftung weiter "Druck ausüben" zu wollen.

Die Frage, ob dort das Fahrverhalten der Autofahrer tatsächlich unangepasster als an anderen Fußgängerüberwegen in Treptow-Köpenick ist oder ob das Unfallrisiko sich prozentual auch aufgrund des Durchschnittsalters der frequentierenden Fußgänger höher darstellt und ob sich dort die Fürstenwalder Allee als ein besonders gefährlicher Verkehrsweg darstellt, sollte in die Überlegungen mit einfließen.


  Von: Stefan Mensah