05.05.2010


Wird nach dem ersten Juni alles besser?

Zur Verkehrssituation in Rahnsdorf. Bericht von der Veranstaltung der Bürger für Rahnsdorf in der Waldkapelle am 28.4.2010

Wird nach dem ersten Juni alles besser?
So fragten die Bürger für Rahnsdorf e.V. am 28. April 2010 in einer gut besuchten Veranstaltung zu aktuellen Verkehrsproblemen in Rahnsdorf.
Auf jeden Fall wird alles anders, so antworteten die Vertreter der BVG, die tapfer Rede und Antwort standen. Akribisch listete der Bürgerverein die zum Teil mangelhaften Anschlussbeziehungen zwischen Tram, S-Bahn und Bus zu unterschiedlichen Tageszeiten auf.

Eine sinnvolle Anbindung des 161er an S-Bahn und Tram werde erschwert durch die Lage am Bahnhof Wilhelmshagen, die keinen Begegnungsverkehr erlaube und – anders als in Rahnsdorf – nur einem Bus Platz biete. Anschlussrelevant sei daher nur Rahnsdorf.

Man unterscheide Hauptverkehrszeit, Schwachverkehrszeit und Nebenverkehrszeit. Die S-Bahn sei immer vorrangig, die Tram nachrangig. Nachdem im Mai zunächst Schienenersatzverkehr die Fahrgäste auf eine Geduldsprobe stellen wird, soll die S-Bahn ab dem ersten Juni im 10-Minuten-Takt fahren.

Lassen wir uns überraschen, ob dann wirklich alles besser, oder nur anders wird!

Der Treptow-Köpenicker Baustadtrat Rainer Hölmer, der Leiter des Tiefbauamtes Jürgen Pabst, die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus Ellen Haußdörfer und der Vorsitzende des bezirklichen Stadtentwicklungsausschusses Udo Franzke beantworteten Fragen zu aktuellen Straßenverkehrsproblemen in Rahnsdorf. 

Aus dem umfangreichen Themenkatalog sind unter anderem folgende Punkte debattiert worden:

Eine sogenannte grundhafte Sanierung der Fürstenwalder Allee würde ein Drittel des bezirklichen Etats für Straßenunterhaltung kosten und das sei in diesem großen Bezirk nicht zu rechtfertigen. Deshalb werden die Arbeiten über mehrere Jahre gestreckt, so der Tiefbauamtsleiter. Der erste Bauabschnitt liegt zwischen der Straße nach Fichtenau und der Hochlandstraße. Der Bau eines Radwegs entlang der Straße nach Fichtenau Richtung Schöneiche wird ab kommendem Jahr beginnen.

Der hoch frequentierte Hegemeisterweg ist in keinem guten Zustand. Zumindest was die Beleuchtung betrifft, so riet Baustadtrat Hölmer, könnten sich Bürger direkt, ohne Umwege, an Vattenfall wenden und Ersatz schadhafter Lampen fordern. Vattenfall ist als Nachfolger der Firma Stadtlicht im Auftrag des Senats für die Straßenbeleuchtung zuständig.

Das Parken am S-Bahnhof Rahnsdorf werde ab Sommer einfacher, zumindest in Längsrichtung mit gut 80 Stellplätzen. Von Park-and–Ride am S-Bahnhof Rahnsdorf könne aber keine Rede sein, so der Stadtrat. Das gibt der fehlende Platz in bewaldeter Umgebung und der Status als Wasserschutzgebiet einfach nicht her.

Letzteres betrifft auch den Parkplatz vor der Sauna am Müggelsee. Eine Instandsetzung des Parkplatzes ist auf Grund der hohen Auflagen nicht vorgesehen und nicht zu rechtfertigen. Über den Parkplatz werde im Zusammenhang mit der Investorensuche beim Strandbad nachgedacht. Das Strandbad allein wäre sicher Abend füllend und war deshalb ausdrücklich kein Thema. Auch ohne Strandbad dauerte die Veranstaltung länger als vorgesehen war, was jedoch die Gastgeber, der Freundeskreis Waldkapelle, freundlich zuließen.

Karin Zehrer



  Von: - kaz -