Chronik des Strandbades Müggelsee

1910

Badebetrieb mit für Männer und Frauen getrennten Zeltkabinen des Schneidermeisters Karl Kuschfeld für 10 Pfennig/Person. An warmen Sommertagen ergaben sich Einnahmen bis zu  25 Goldmark.

1912Auf Grund des starken  Zulaufes von Badegästen erfolgte die Errichtung des Strandbades aus Blockhäusern durch die „Freibad-Müggelsee-GmbH“, die von Bürgern  aus Rahnsdorf und Friedrichshagen gegründet wurde. Die Initiative ging von dem Landrat des Kreises Niederbarnim, dem Geheimen Oberregierungsrat Busch aus. Jährliche Besucherzahl: 177.365
1927Jährliche Besucherzahl: 181.560 Erwachsene und  53.611 Kinder
1928Vernichtung der Holzbauten durch Brand am 8. September.
1929-30Errichtung einer neuen, großzügigen zweigeschossigen Gebäudeanlage (11.700 m2) unter Leitung von  Stadtbaurat Martin Wagner mit 160 m langer Terrasse und darunter liegenden Umkleideräumen, Duschen, WC`s, Geschäften und einem davor angeordneten Wandelgang. Weiterer Bestandteil der Anlage waren ein Eingangsgebäude,  Räume für die Unfallhilfsstelle, Verwaltung, Kassen und die Gastronomie. Es wurde eine Lautsprecheranlage installiert, eine Baderutsche für Kinder aufgestellt und ein Bootsverleih eingerichtet. Anschluss durch die Straßenbahnlinie 87
Besucherzahl im ersten Jahr: 214.890 Erwachsene und 68.209 Kinder
1951Anlässlich der Weltjugendfestspiele Erweiterung des Uferbereiches des Strandbades in westlicher Richtung und Bau einer später nur sehr selten benutzten Freilichtbühne im jetzigen Jugend-Bungalowdorf durch Verlagerung einer Laubenanlage auf die Wiesen vor dem alten Dorfkern von Rahnsdorf.
1975Der kleine Strand am westlichen Ende des Strandbades wird offiziell als FKK-Strand zugelassen, nachdem außerhalb des Strandbades in Richtung Friedrichshagen einige selbsternannte FKK-Badestellen entstanden waren.
1976-78Erweiterung des Strandbades auf eine Gesamtfläche von 123.000 m2 und Bau einer Gaststätte, Kegelbahn und Sauna.
2005Fortschreitender Zerfall der Bausubstanz durch Wasserschäden auf Grund von Undichtigkeiten der Terrasse und Notwendigkeit einer Generalsanierung. Die Berliner Bäder-Betriebe kündigen an, nach 96 Jahren Badebetrieb den bisher kostenpflichtigen aber nicht kostendeckenden Betrieb des Strandbades im Jahr 2006 einzustellen.
2006Durch eine Initiative des Vereins Bürger für Rahnsdorf (BfR) wurde zusammen mit Politikern des Bezirkes und Abgeordnetenhauses die Schließung des Strandbades verhindert. Seit Juni 2006 ist das Strandbad bei freiem Eintritt von 9 Uhr bis zum Sonnenuntergang geöffnet, wobei der „Bezirkssportbund Treptow-Köpenick e.V.“ die Badeaufsicht ausübt und für Ordnung und Sauberkeit verantwortlich ist.
2008Ein öffentliches Interessenbekundungsverfahren des Bezirkes zur Findung eines Investors, der den Betrieb des Strandbades und die Sanierung des denkmalgeschützten Bereiches übernimmt, ist fehlgeschlagen. Ursache der von Investoren befürchteten Unrentabilität sind hohe Kosten und beschränkte ganzjährige Nutzungsszenarien infolge politisch vorgegebener Restriktionen: Das Strandbad soll als Baudenkmal erhalten bleiben, es liegt in der Wasserschutzzone und der Müggelsee darf mit Motorbooten außerhalb der Fahrrinne nicht befahren werden.
2009

Ende März 2009 übernimmt der BfR gemeinsam mit dem Verein „Agrarbörse Deutschland Ost e.V.“ die Betreuung des Strandbades.


- dob -