Quasimodo mit "Frauchen"
Quasimodo mit kleinen Kätzchen

„Daran ist Quasi schuld.“ Gemeint ist Quasimodo, der 13 Jahre alte Hund von Sonja Hagemeister. Quasimodo ist ein großer Rüde, annähernd ein Zentner Lebendgewicht mit dem Gemüt eines Schaukelpferdes.


Er ist die „Oberkatze“ in  der privaten Pflegestelle von Sonja Hagemeister und mit ihm fing alles an. Er brachte zwei junge herrenlose Kätzchen nach Hause. Eins davon im Maul, ohne es zu verletzen. Das andere folgte ihm und seitdem wurden es immer mehr im Hause Hagemeister. Keine Sammelleidenschaft: Sonja nimmt heimatlose Katzen, gelegentlich auch Hunde, auf um sie möglichst bald wieder in liebevolle Familien abzugeben. Häufig sind „Scheidungskinder“ darunter, aber auch ausgesetzte oder überzählige aus einem unerwartet großen Wurf. Über ihre Homepage www.samtpfoten-studio.de  vermittelt sie die Kätzchen in ein neues Zuhause. Damit diese gesund, geimpft und gechipt abgegeben werden, kann sie jede Unterstützung gebrauchen. Sachspenden, Futtermittel, Ausstattung und Beiträge zur gesundheitlichen Versorgung der Tiere sind willkommen. Ein Tierarzt im Nachbarort hilft, indem er ihre Katzen gegen geringes Entgelt untersucht und versorgt, damit sie gesund in liebevolle Hände abgegeben werden können.


„Auf die Dauer hilft nur Power“, so ihr Lebensmotto. Das Leben hatte Höhen und Tiefen: Umzüge, berufliche Neuorientierungen, Sorgen um den Lebensunterhalt. Ihren Idealismus hat Sonja nie verloren: „ich habe immer gemacht, was mir Spaß macht“. Aber nicht erst, seit Quasimodo die ersten Pflegekinder ins Haus geholt hat, ist ihr der Tierschutz ein wichtiges Anliegen. „Ich hatte immer Katzen“, sagt sie,  „die Pflegestelle hat sich einfach so ergeben. Es spricht sich herum, dass die Katzen bei mir Zuflucht finden“. Aber wichtiger ist ihr, dass sie dauerhaft ein liebevolles Zuhause finden.


Als eins von fünf Mädchen wuchs sie an der Ostsee auf, bis die Familie nach Berlin-Mitte zog. Die Mutter aus Sachsen, der Vater „Fischkopf“.  Jung ist sie selbst Mutter geworden, inzwischen schon Großmutter, und bewohnt jetzt in Rahnsdorf  ein kleines Haus mit Garten – Freilauf für die Tiere. In der Rubrik „Wissenswertes“ auf ihrer Homepage teilt sie ihre Kenntnisse und Erfahrungen mit interessierten Tierliebhabern. Auf Nachfrage macht sie gern eine Einzelberatung: wenn Fiffi zu laut bellt oder Mieze das Sofa mit dem Kratzbaum verwechselt.


„Kost-Nix“ gilt nicht für Haltung und Pflege der Fellnasen, wie sie ihre Katzen liebevoll betitelt. Aber „Kost-Nix“, die Idee der Umsonstläden will sie zusammen mit Dr. Ruth Frey vom Bürgerverein in Rahnsdorf etablieren (siehe Artikel im Rahnsdorfer Schirm  vom 21.10.2011). Zwei Stunden Rasenmähen gegen zwei Stunden Hemdenbügeln, zum Beispiel. Sie macht nur, was ihr Spaß macht. Sie macht nur, wovon Mensch und Tier profitieren. So macht Ehrenamt Spaß!


Karin Zehrer, 30.11.2011


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