Nach fünfjährigem Stillstand und Zerfall des unter Denkmalschutz stehenden Strandbades Müggelsee lagen Anfang März 2011 drei Konzepte zur Sanierung und wirtschaftlichen Nutzung der vorhandenen Gebäude und dem Betrieb des Strandbades vor, ein viertes wurde nachträglich eingereicht. Bei den drei Konzepten handelt es sich um die Projektentwickler Kühne & Wolff, Wilk & Salinas sowie Bischoff & Bischoff GbR.
Mitte März 2011 entschied sich das Bezirksamt, das Konzept von Kühne & Wolff zu unterstützen. Einige Voraussetzungen sind zu erfüllen, intensive Verhandlungen mit den Investoren sind erforderlich. Dieses Konzept ist auf dieser Seite dargestellt.
Das vierte Projekt, das vom Bezirksamt nicht mehr berücksichtigt werden konnte, ist das von der "Stiftungsinitiative Strandbad Müggelsee", welches wir der Vollständigkeit halber ebenfalls darstellen.
Die Erläuterungen der Projekte werden ergänzt durch Visualisierungen, die einen Eindruck über die Nutzung einzelner Gebäude und die Gesamtsituation des zukünftigen Strandbades vermitteln.
Quellen: Zeitungsartikel im "Berliner Abendblatt“ (18.12.2010 und 15.1.2011), in der „Berliner Morgenpost“ (30.12.2010), im „Berliner Kurier“ (13.1.2011) und im „Kümmels Anzeiger“ (22.1.2011) und Originalbeitrage von Herrn Wilk.
Der von Wolff und Kühne entwickelte Entwurf beinhaltet vier wesentliche Punkte:
1. Kostenfreier Zugang zum Sandstrand, zu den Wiesen und zum westlichen Teil der Terrasse für alle Badegäste. Der direkt am Ufer nach Friedrichshagen führende Wanderweg bleibt tagsüber frei passierbar. Die Öffnung und Schließung des Bades erfolgt durch einen gemeinnützigen Verein.
Der an den „Würfelbau“ (ehemalige Großgaststätte) angrenzende östliche Teil der Terrasse wird in die neu zu bauende, kommerziell betriebene und deshalb gebührenpflichtige Bäder- und Wellnesslandschaft einbezogen. Er ist damit nicht mehr frei zugänglich.
2. Die von Martin Wagner 1929-30 errichteten denkmalgeschützten Gebäude werden saniert. Die bogenförmig angeordneten Arkaden sollen für saisonale Läden wirtschaftlich genutzt werden. Im östlichen Teil ist ein Kindergarten geplant.
3. Im Interesse einer möglichst hohen Wirtschaftlichkeit wird die 1976-78 errichtete Großgaststätte nicht abgerissen, sondern nach Umbau neu genutzt. Geplant sind eine optische Aufwertung des „Würfelbaus“ durch große Glasflächen, der Einbau eines ca. 10 x 15 m großen Schwimmbeckens einschließlich Bäderlandschaft und eines Restaurants (Bild 1). Der Innenpool ist über eine Schleuse in Richtung Müggelsee mit einem kleineren Becken (ca. 6 x 13 m) unter freien Himmel verbunden. Daran schließt sich oberhalb der von Martin Wagner entworfenen und denkmalgeschützten Arkaden eine Terrasse mit Liegeplätzen an. Daneben ist in Richtung Westen im Sommer für Strandbadbesucher ein Biergarten vorgesehen.
Weiterhin geplant sind die Weiterführung der Sauna (Bild 2), die Einrichtung von Physiotherapie-Praxen sowie eines Sportzentrums mit Fitnessräumen. Der stereotype Anblick der Wasserfront des Saunagebäudes wird durch den Einbau von Balkonen aufgewertet. Die Sport-, Bade- und Saunaräume sollen gegenseitig erreichbar sein, ohne das Gebäude verlassen zu müssen.
4. Neubau eines gläsernen Eingangsgebäudes (Bild 3), das Sauna, „Würfel“ und Ostflügel miteinander verbindet.