Wir dürfen nicht einfach kopieren...

Der Rahnsdorfer Schirm darf auch nicht machen was er will. So ist es uns auch nicht erlaubt, Veröffentlichungen ohne Zustimmung des Autors zu kopieren. Und die Zustimmung zu erhalten macht viel Arbeit und ist selten erfolgreich.

Links auf Veröffentlichungen in anderen Webseiten sind zulässig. Aber oft sind die Presseerzeugnisse nicht lange auf dem Server, werden wieder gelöscht, wie z.B. die Berichte der Berliner Abendschau.

Der Rahnsdorfer Schirm hat ein Archiv von Original-Veröffentlichungen und bezieht sich hin und wieder in seinen eigenen Berichten darauf.

Thema: Aktueller Zustand

Fatina Kailani am 26.5.2010 im Tagesspiegel:
"Voges und seiner engagierten Truppe blutet das Herz angesichts des Verfalls. Am See ragen Eisenstäbe aus dem Beton ins Wasser, die Terrasse ist undicht, so dass es in die darunter liegenden Räume von der Decke tropft, was sie unvermietbar macht, in den früheren Umkleiden fallen die Kacheln ab, es liegen geborstene Bodenplatten, wo sie nicht hingehören – ein trister Anblick."

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Thema: Spenden fürs Strandbad

Im Berliner Kurier vom 23.6.2010 schreibt Anka Seyfert unter dem Titel "Warum lasst ihr das Strandbad so verkommen? Bürgerverein will Geld sammeln, doch das Amt lehnt ab."

"Der Verein Bürger für Rahnsdorf will eine Spendenbox für das marode Strandbad Müggelsee aufstellen. Doch das Amt sagt Nein. "Wir sind sicher, dass die Besucher für die Sanierung spenden würden, denn der Eintritt ist ja kostenlos", sagt Vereinschef Gion Voges. "Der Leipziger Zoo nimmt trotz Eintritts im Jahr rund 20.000 Euro Spenden ein." Deshalb schlug der Verein vor, eine Spendenbox aufzustellen."

Die Bürgermeisterin Gabriele Schöttler soll die Idee gut gefunden haben. Weil vom Bezirk jedoch kein Geld für die Box gegeben wurde, habe der Verein für 570 Euro eine Sparbüchse aus Metall und Sicherheitsglas anfertigen lassen, die vor dem Strandbad einbetoniert und täglich von zwei Leuten geleert werden sollte. Das wurde vom Amt abgelehnt.

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Thema: Sanierungskonzepte

Karin Schmidl berichtet in der Berliner Zeitung vom 15.6.2010 über den Stand der Dinge: "Es gibt kein Geld für die Sanierung".

Ausführlich geht sie auf die Geschichte des Strandbads ein und beendet diesen Teil mit dem Vermerk: Wegen der damals luxuriösen Ausstattung, zu der ein japanischer Teeausschank und ein Frisörsalon gehörten, wurde das Bad am Müggelsee auch „Riviera des Ostens“ genannt.

Sie zitiert den Baustadtrat Rainer Hölmer (SPD) , der sagte: „Wir sehen uns in der politischen Pflicht, das Bad zu erhalten, bekommen dafür aber vom Senat keine Mittel“, und schließt: "Das heißt, alles Geld, was der Bezirk ins Strandbad steckt, fehlt ihm an anderen Stellen."

Keiner der Stadträte, die alle knappe Etats verwalten, wolle sich solch ein Risiko aufhalsen.

"Zwei Konzepte von Architekten liegen vor. Ein Team um Wilfried Wolff von der Architektenkammer will die geschlossene Großgaststätte am Badeingang erhalten und zum Wellness-Tempel umbauen.

Dort und in der benachbarten Sauna soll das Geld erwirtschaftet werden, mit dem die denkmalgeschützten Gebäude dann saniert werden. Laut Gion Voges vom Bürgerverein gibt es einen Investor, der mit gut vier Millionen Euro die Pool-Landschaft bauen und betreiben will.

Im Gegensatz dazu will Gil Wilk, der Architekt des Badeschiffes an der Arena Treptow, den von vielen als „optischer Schandfleck“ geschmähten Plattenbau-Würfel abreißen. An seine Stelle soll eine „zurückhaltende Gastronomie“ kommen, so wie schon 1930. Wilk: „Anders als im Strandbad Wannsee, wo viele Hallen schön saniert wurden und jetzt leer stehen, muss am Müggelsee ein Gesamtkonzept her.“

Im Bezirk betrachtet man die Konzepte mit Wohlwollen. Aber, so heißt es, solange es keine Finanzierung gibt, sei alles nicht realistisch. Vizebürgermeister Schneider erwartet Ende Juni die Vorstellung noch eines Konzeptes, das bereits finanzielle Vorstellungen enthält.

Er hat seiner Verwaltung außerdem mehrere Prüfaufträge erteilt: Geklärt werden soll, inwieweit Straßenreinigungsgebühren reduziert werden, indem Freiflächen an den Eigentümer, die Forstverwaltung, abgegeben werden. Und wie der exorbitant hohe Stromverbrauch etwa der Sauna gesenkt werden kann. Zudem soll bis zum Winter die Terrasse abgedichtet werden, um weiteren Verfall zu stoppen."

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Thema: Finanzen

Am 15.6.2010 berichtet Karin Schmidl in der Berliner Zeitung dass Voges inzwischen über Geld nachgedacht hat: „Die Politik muss sich zum Bad bekennen, dann ergeben sich auch Finanzierungs-Möglichkeiten.“ Wie zum Beispiel EU-Fördermittel. Daran soll Vizebürgermeister Michael Schneider (Linke) auch schon gedacht haben: „Von der Senatsverwaltung für Wirtschaft wird diese Fördermöglichkeit stark bezweifelt“, wird er zitiert. Um an EU-Geld zu kommen, müsse der Bezirk nachweisen, dass sich im Bad oder in der Nähe neues Gewerbe ansiedelt. Schneider: „Dies wird uns von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung , verboten weil dort Wasserschutzzone zwei ist.“

Fatina Kailani am 26.5.2010: "Geld allerdings, das braucht es wohl, und nicht zu knapp. Eine denkmalgerechte Sanierung würde Millionen kosten. Doch vom Geld will Gion Voges erst mal gar nichts hören. „Viel wichtiger ist ein politisches Bekenntnis, dass man das Bad erhalten will.“

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Thema: Zuständigkeiten für die Sanierung

Fatina Kailani schreibt im Tagesspiegel vom 26.5.2010:

"Ingenieur Wilfried Wolff beklagt wie Voges, dass es im Bezirksamt keinen Ansprechpartner gebe. Je nachdem, ob man das Bad als Denkmal, Immobilie oder Sportstätte sieht, kommen drei Stadträte in Betracht, und keiner der drei will sich die Verantwortung für so ein Projekt aufhalsen, besonders bei unklarer Finanzierung.

„Eigentlich gehört die Immobilie ja den Berliner Forsten, also dem Land“, sagt Rainer Hölmer (SPD), Stadtrat für Bauen und Stadtentwicklung. „Der Bezirk hat es übernommen, den Badebetrieb zu ermöglichen, aber wenn baulich etwas verändert werden soll, ist die Zustimmung des Eigentümers unabdingbar.“ "

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Thema: Investoren

Karin Schmidl berichtet in der Berliner Zeitung vom 15.6.2010: "Ein Interessenbekundungsverfahren, mit dem Investoren gesucht wurden, endete erfolglos. Mit der Stiftung Denkmalschutz, die auch das Strandbad Wannsee saniert hat, konnte man sich nicht einigen." Und sie zitiert Vizebürgermeister Michael Schneider: „Und wir prüfen auch ein neues Interessenbekundungsverfahren, um doch noch Investoren zu finden.“

Fatina Kailani schreibt am
26.5.2010 im Tagesspiegel "Am Strandbad Müggelsee sind Investoren in Sicht".

"Das Bad am Müggelsee ist eine attraktive Immobilie, muss aber dringend saniert werden. Jetzt gibt es gleich mehrere Interessenten. Jahrelang lag sie unberührt am Strand und verfiel, jetzt buhlen gleich zwei Liebhaber um die schlafende Schöne. Denn trotz ihrer jetzt 80 Jahre und des angegriffenen Äußeren ist die Immobilie äußerst attraktiv – es braucht nicht viel Fantasie, aus dem Strandbad Müggelsee wieder ein Schmuckstück zu machen.

Stattdessen ergehe sich das Bezirksamt in einem Hickhack der Zuständigkeiten. Der Verein „Bürger für Rahnsdorf“, dessen Vorsitzender Voges ist, hält das Bad am Laufen, seit die Bäderbetriebe es 2005 wegen Unwirtschaftlichkeit aufgaben. Es ist eine Art Notbetrieb. Das Bad ist von morgens bis abends geöffnet, es kostet keinen Eintritt, allerdings bietet es derzeit auch nichts. Das soll sich ändern. "

Ein Investor sei auch schon vorhanden
: Eine Firma aus Schöneiche wolle die Pool-Landschaft auf eigene Kosten hinbauen und betreiben und damit die Investitionen ins Strandbad amortisieren.

In eine andere Richtung zielt der Entwurf von Architekt Gilbert Wilk. Er hat ihn vor rund einem halben Jahr beim Bezirk vorgestellt, und Stadtrat Hölmer zeigte sich sehr angetan von der Idee. „Uns geht es eher um eine Gesamtperspektive“, sagt Wilk. Sein Plan kombiniert Strandbetrieb („Badehosenebene“) mit Gastronomie („Strohhutebene“), Interessenten gebe es bereits. Gerade werde an einem Finanzierungsmodell getüftelt. Sowohl Voges als auch Wilk beziffern die Kosten auf knapp sieben Millionen Euro. Immerhin gibt es laut Wilk schon Signale aus dem Bezirk, dass sein Plan genehmigungsfähig wäre, obwohl er Aufbauten auf der Terrasse vorsieht.

Stadtrat Hölmer bestätigt das: „Denkmalgerechte kleinere Anbauten könnte man ermöglichen, wenn die anderen zuständigen Stellen einverstanden sind.“ Wilk ist kein Unbekannter. Von ihm stammt das Winterbadeschiff auf der Spree, das mittlerweile schwarze Zahlen schreibt. „Ich entwickele sportlichen Ehrgeiz, wenn etwas besonders schwierig scheint“, sagt er. Als der Bezirk für das Strandbad Müggelsee einen Betreiber suchte und keinen fand, sei bei ihm die Idee entstanden, als Architekt die sich scheinbar widersprechenden Interessen miteinander zu verbinden. Das Potenzial sei da: Die Landschaft, das Denkmal und die Atmosphäre seien wunderschön.

Details seines Plans will er nicht verraten, nur eins: Der „Würfel“ soll abgerissen werden. Das will Voges’ Truppe unbedingt verhindern. Gegner sind die Beteiligten aber nicht. „Ich finde es super, dass die sich so engagieren“, sagt Wilk. „Ich hätte ihnen allerdings nicht zugetraut, dass sie so weit gehen, einen eigenen Entwurf vorzulegen.“ Voges zeigt sich an einer Zusammenarbeit interessiert. Das Wichtigste sei schließlich, das Bad wiederzubeleben.

Einen weiteren Knackpunkt gibt es aber noch: Die Voges-Gruppe will um jeden Preis, dass der Eintritt frei bleibt, während er nach Wilk zwei Euro kosten soll."

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